Blick über ein Feld auf einen See in der Ferne.

Wanderung durch die Höhen und Tiefen des Berner Jura

Rutschfeste Schuhe und windfeste Kleidung sollte man haben, wenn man die Schluchten durchquert und Gipfel erklimmt, die auf der Via Berna - Berner Jura Route vor einem liegen. Bei Aufstiegen und Talwanderungen durch orange & gelbe Wälder belohnen fantastische Aussichten, wilde Flüsse, weite Felder und sympathische Jurassier für die Mühen. Ein Abenteuer begleitet von Kuhglocken-Gebimmel und regionalem Käse. 
 

Highlights der Tour:

  • Schlucht Combe Crède
  • Aussicht vom Mont Sujet
  • Standseilbahn Magglingen – Biel
  • Tubenlochschlucht
  • Altstadt und Pärke von Biel
Die Sonne drückt durch die Wolken und scheint auf grüne Felder mit einzelnen Bäumen.

 

Die Via Berna ist eine Langstreckenroute über 300km durch den Kanton Bern von Bellelay bis zum Sustenpass. Das abwechslungsreiche Gebiet kann über 20 Etappen erkundet werden. Unvergessliche Panoramen, mystische Moorgebiete, wilde Täler und Schluchten und viele weitere Überraschungen können auf dem Weitwanderweg entdeckt werden. 
Die Via Berna - Berner Jura ist ein Teil der gesamten Via Berna Route. 
Ausblick auf den Sonnenuntergang über dem Jura vom Chasseral hinab.

Tag 1: Bellelay – Tramelan

Neugierige Kühe als friedliche Begleiter
Ein Kloster in Bellelay steht bei strahlender Sonne auf einer grünen Wiese. Das Tête-de-Moine-Haus ist bekannt.
Bellelay ist vorallem bekannt für das Tête-de-Moine-Haus.

 

 

Die Reise von meiner Schwester und mir auf der Via Berna im Berner Jura begann mit einer Zugfahrt von Biel nach Reconvilier und anschliessendem Bustransfer nach Bellelay. Die Ortschaft ist zwar klein, aber bekannt wegen des Tête-de-Moine-Hauses. Es heisst, die Mönche des ehemaligen Klosters Bellelay hätten den bekannten Käse erfunden.

Ein herbstlicher Baum mit gelben und roten Blättern an einer verkehrsarmen Strasse.
Den herbstlichen Strassen entlang.
Ein grosser Holztisch steht auf einer Anhöhe im Wald mit Aussicht über das Tal. Eine Frau ist ihre Picknick und geniesst den Ausblick.
So lässt sich ein Picknick geniessen.
Kühe ruhen im Wald nahe einer Picknickstelle.
Gesellschaft beim picknicken.

 

 

Die Via Berna beginnt offiziell in Bellelay und führte uns erst entlang der verkehrsarmen Strasse, über Weiden und durch Wälder bis fast nach Le Fuet. Dort verliessen wir die Strasse und erreichten nach einem kurzen Aufstieg durch den Wald die erste Anhöhe. Ein Picknickplatz mit Aussicht auf die Ebene überzeugte uns, eine kleine Rast einzulegen.

Nicht lange liessen die Kühe auf sich warten, welche uns neugierig umkreisten. Welch ein Glück, war der Platz mit einem Zaun versehen. Sie verhielten sich in keiner Weise aggressiv, jedoch auch nicht menschenscheu, deshalb sollte man Kühe auf dieser Tour besser mögen. Sie sind eine spannende Konstante auf jeder Etappe.

 

Nach der stärkenden Verpflegung folgten wir dem Weg weiter über die Anhöhe, vorbei an Bauernhöfen und durch Kuhweiden. Der Abstieg nach Tramelan führte wieder durch den Wald und die Etappe beendeten wir mit einem gemütlichen Spaziergang durch die Ortschaft.

Tramelan beheimatet gleich zwei ehemalige Uhrenfabriken. Die Herstellung dieses bekannten Schweizer Produkts zeichnet diese Region aus und entlang der Route gibt es noch viele aktive Fabriken unterschiedlicher Uhrenmarken.

Durch herbstliche Bäume hat man Aussicht aufs Tal.
Herbstlicher Ausblick.
Die Sonne drückt durch die Wolken und scheint auf grüne Felder mit einzelnen Bäumen.
Über Felder und durch Täler.

Die heutige Wanderung dauert ca. 3h und hat 12 km. Auf der 1. letzten Etappe der Via Berna - Berner Jura Tour legt man 340 Höhenmeter berauf und 390 Höhenmeter bergab zurück.

Das Bild zeigt das CIP Hotel in Tramelan von Aussen.
Aussicht vom CIP Hotel Tramelan auf das Dorf.

 

Die Nacht in Tramelan haben wir im CIP Hotel Tramelan verbracht. Tramelan dient mit seiner idealen Lage als "Tor zu den Freibergen".

Tag 2: Tramelan – St. Imier

Vom Rauschen der Rotorenblätter begleitet
Ein von Blätter bedeckter Wald mit einem grossen Baumstamm, der eine Wanderin umgehen muss.
Über Stock und Stein.
Eine grüne Wiese mit Morgentau bei Sonnenaufgang.
Die Morgensonne gibt uns Kraft für den Aufstieg.

 

Bei dieser Etappe standen uns die Aufstiege auf den Mont Croisin und den Mont Soleil bevor. Uns wurde kein langsamer Start in den Tag gegönnt, den gleich hinter dem Hotel begann der Aufstieg durch Wälder und über Wiesen. Die morgendliche Stimmung, wenn sich die Sonne langsam durch den über den Feldern hängenden Nebel kämpft, liess uns die Strapazen jedoch schnell vergessen.

Über die Anhöhe wurden wir begleitet vom stetigen Rauschen der Rotorenblätter der vielen imposanten Windräder. Wir befanden uns mitten im Windpark Mont Croisin, welcher mit seinen 16 Windkraftanlagen der grösste Windpark der Schweiz ist.

Eine Frau nimmt Picknick ein mit Windrädern im Hintergrund.
Eine windige Pause.
Aussicht auf die Häuser von St.Imier.
Blick auf St-Imier.

 

 

Bei Interesse kann man sich bei einigen Infotafeln noch eingehender mit dem Thema befassen. Der anschliessende Aufstieg zum Mont Soleil spürten wir kaum, da wir die Höhenmeter bereits mit dem Mont Croisin erklommen hatten.

Der Abstieg nach St. Imier war ziemlich steil und steinig, jedoch wurden wir immer mal wieder mit der Aussicht auf das Vallon de Saint-Imier belohnt. Alternativ gibt es die Möglichkeit, mit der Standseilbahn vom Mont Soleil nach St. Imier zu fahren.

Die heutige Wanderung dauer ca. 5 h und hat 19 km. Auf der 2. Etappe der Via Berna - Berner Jura Route legt man 590 Höhenmeter berauf und 680 Höhenmeter bergab zurück.

Ein Zimmer im B&B Tilleul in Saint Imier. Ein Doppelbett aus Holz mit orangenem Bettbezug.

 

Nach der heutigen Wanderung durften wir im B&B Sous le Tilleul in Saint-Imier übernachten. In den charmanten Zimmern haben wir einen guten Schlaf genossen. 

Tag 3: St. Imier – Nods

Auf dem Chasseral; Nebel statt Traumpanorama
Auf schmalem, nassem Waldpfad geht es hoch zu einer Felswand.
Vorsicht geboten!

 

 

Am 3. Tag stand uns ein anstrengender, aber eindrücklicher Aufstieg durch die Schlucht Combe Crède auf den Chasseral bevor. Leider liess uns genau heute das Wetter im Stich. Bei Nieselregen und Nebel machten wir uns auf den Weg. Durch den Wald und die Schlucht merkten wir bis auf den nassen Boden noch nicht viel vom schlechten Wetter.

 

Die Wanderung durch die felsige Combe Crède ist der einzige Abschnitt auf der ganzen Tour mit nicht so gut ausgearbeiteten Wegen und es war Vorsicht geboten, da wir über Steine und rutschige Leitern den Chasseral erklimmen mussten.

Mit der nötigen Aufmerksamkeit und Trittsicherheit ist die Schlucht aber gut zu meistern. Normalerweise wird die Anstrengung mit einer traumhaften Aussicht vom Chasseral belohnt. Als wir nach drei Stunden auf dem Gipfel waren, sahen wir jedoch kaum die eigene Hand vor den Augen. So gönnten wir uns einen leckeren gemischten Salat im Hotel Chasseral.

Eine Frau wandert über eine grüne Wiese zwischen Bäumen im Nebel hindurch.
Querfeldein.

 

 

Den Abstieg nach Nods, erst über Weiden und anschliessend durch den Wald, war dann nicht mehr ganz so lang. Da der Regen zunahm und uns auch die Bäume keinen Schutz mehr vor der Nässe boten, waren wir noch etwas zügiger unterwegs und freuten uns, als wir das Hotel mit einer warmen Dusche erreicht hatten.

Trotzdem ist für mich die Combe Crède das Highlight dieser Tour.

Die heutige Wanderung dauer ca. 4 h und hat 11 km. Auf der 3. Etappe der Via Berna - Berner Jura Route  legt man 850 Höhenmeter berauf und 750 Höhenmeter bergab zurück. 

 

Der Speisesaal des Hotel Cheval Blanc im typischen Charme der Region.

 

Die Nacht in Tramelan haben wir im Hotel du Cheval-Blanc 3* in Nods verbracht. Es bewahrt die typsiche Atmosphäre der Region und hat eine ideale Lage. 

Tag 4: Nods – Magglingen/Biel

Wandern bis ans Ende der Welt

 

Mit neuer Energie und besserem Wetter machten wir uns auf den Weg nach Magglingen. Auch auf dieser Etappe stand ein Aufstieg auf dem Programm. Langsam, aber stetig ging es aufwärts über Weiden und durch Wald auf den Mont Sujet.

Die Aussicht über den Bieler-, Murten- und Neuenburgersee machte unseren leisen Frust vom Nebel auf dem Chasseral wieder wett. Mir war klar: «Diese Aussicht kommt auf meine Highlight-Liste».

Blick über ein Feld auf einen See in der Ferne.
Ausblick vom Mont Sujet über das 3-Seen-Land.
Eine Frau weilt auf einer Holzbank am Rande des Wanderweges und geniesst ein Picknick.
Picknicken auf der Kuhweide.

 

 

Kleiner Wehrmutstropfen: Leider wehte uns der Wind so stark und kalt um die Ohren, dass wir leider nicht lange verweilen konnten und uns schon bald an den Abstieg machten. Während unseres Abstiegs fanden wir keine andere Möglichkeit, als auf einer Kuhweide unser Picknick zu geniessen. Glücklicherweise kam erst kurz vor unserem Aufbruch eine neugierige Kuh vorbei.

Wanderer überquert eine Pferdeweide.
Aufstieg über die Pferdeweide.
In der Ferne sieht man die Eidgenössische Hochschule für Sport von Bäumen umgeben.
Das "End der Welt".

 

Nun waren wir gestärkt für den finalen Aufstieg nach Magglingen. Vorbei am Ferienort Prés d’Orvin und zur Abwechslung mal über eine Pferdeweide erreichten wir über einen leicht ansteigenden, schattigen Waldpfad das «End der Welt».

So werden die Sportanlagen der Eidgenössischen Hochschule für Sport in Magglingen auf einer Anhöhe über Biel genannt. Für uns war das «End der Welt» quasi das Ende der Etappe, denn der Abstieg über asphaltierte Strassen zur Bergstation der Standseilbahn Magglingen-Biel ist nur noch kurz.

Zum Übernachten fuhren wir mit eben dieser Bahn nach Biel hinunter.

Die heutige Wanderung dauer ca. 5.5 h und hat 17 km. Auf der 4. Etappe der Via Berna - Berner Jura Route legt man 770 Höhenmeter berauf und 780 Höhenmeter bergab zurück. 

Hotelbett mit Tisch im Mercure Plaza Hotel in Biel.

 

Die letzte Nacht der Tour verbrachten wir im Hotel Mercure Plaza in Biel. Ein schönes 4* Hotel im Stadtzentrum mit moderner Einrichtung. 

Tag 5: Magglingen – Biel

Schattige Tubenlochschlucht, sonnige Jurahöhe
Ausblick über ein grünes Feld auf den Bielersee, das Mittelland und die Alpen im Hintergrund.
Fantastische Aussicher auf das Mittelland.

 

 

Zum Abschluss der Tour wartete die Tubenlochschlucht auf uns. Ich hatte schon viel davon gehört, darum freute ich mich auf die Wanderung durch die eindrückliche Schlucht. Auch Petrus sparte sich das beste Wetter bis zum letzten Tag unserer Tour auf. Bei wolkenfreiem Himmel und strahlendem Sonnenschein fuhren wir mit der Standseilbahn wieder nach Magglingen hinauf.
 

Die Etappe startete gemächlich mit einem flachen Abschnitt zu der Anhöhe mit herrlichem Ausblick auf Bielersee, Mittelland und Alpen.

 

Bald schon erreichten wir die Tubenlochschlucht. Entlang der Schüss, welche zu Beginn noch friedlich und unspektakulär vor sich hinplätscherte, wurde die Schlucht immer enger und der Fluss wilder. Über Brücken und durch Felstunnels liefen wir in Richtung Biel.

Ein Blick nach oben zeigte uns die imposanten Brückenbauwerke der National- und Kantonsstrasse sowie der Bahnlinie. Die Schlucht ist definitiv ein Besuch wert. Wir waren an einem sonnigen Sonntag dort, weshalb wir uns dieses Naturschauspiel mit vielen Tagestouristen teilen mussten, trotzdem haben wir es sehr genossen.

 

In Biel angekommen führte uns der Wanderweg noch eine knappe Stunde durch die Stadt, bevor wir unser Ziel, den Bahnhof, erreichten. Der Weg führt fernab vom Stadtlärm weiter entlang der Schüss durch Parks, Ufer- und Erholungslandschaften.

Die heutige Wanderung dauer ca. 3.5 h und hat 13 km. Auf der letzten Etappe der Via Berne - Berner Jura Route legt man 240 Höhenmeter berauf und 680 Höhenmeter bergab zurück. 

Fazit

 

Vor dieser Wanderung habe ich den Jura, im Speziellen den Berner Jura, gar nicht gekannt. Nach diesem Ausflug weiss ich mit Sicherheit, dass dies nicht mein letzter Besuch war. Diese Region hat neben Uhrenfabriken und Käse noch vieles mehr zu bieten.

Der Blick durch die Blätter von herbstlich geschmückten Bäumen. Aussicht auf ein Schweizer Tal.
Immer wieder entzückt die Tour mit tollen Aussichten.
Eine Kuh blickt durch zwei Holzlatten hindurch.
Gelegentliche Begleitung.

 

 

Neben der beeindruckenden Natur trafen wir auch immer wieder auf liebenswürdige und hilfsbereite Jurassier. Ich habe sogar die vielen, sehr friedlichen Kühe etwas ins Herz geschlossen.

Unter einem grossen Felsen macht ein Wanderer Pause in den Herbstblättern.
Lieber einmal mehr Pause machen.

 

 

Die Tour auf der Via Berna im Berner Jura ist mit meist kurzen Etappen und guten Wanderwegen nicht schwer zu absolvieren. So bleibt mehr Zeit zum Geniessen. Es braucht eine gute Grundkondition für die täglichen Aufstiege und auf den Leitern in der Combe Crède Schwindelfreiheit und Trittsicherheit. Wer diesen Aufstieg lieber auslassen möchte, für den gibt es alternative Routen auf den Chasseral.

Ein Weg mit orangen Blättern bedeckt führt durch eine gelbe Allee.
Herbstliche Sonnenstrahlen lösen den Nebel ab.

 

 

Ich habe die Tour im Oktober gemacht und würde es wieder so machen. Das Farbenspiel zu dieser Jahreszeit ist einzigartig. Auch die Stimmung am Morgen, wenn der Nebel langsam von der Sonne abgelöst wird, lädt zum Anhalten und Durchatmen ein.

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Über die Autorin

Franziska Widmer
Franziska Widmer
0041 43 422 60 29
Eurotrek AG

Sprachen: Deutsch, Englisch
Abwesend: Mittwoch, Freitag

 

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